(Ent-)Demokratisierung der Demokratie
Ein Essay
Philip Manow, Axel Wostry (Spr.)
Ungekürzte Hörfassung
in der Multibox:
- 4 Audio-CDs
4 Std 50 Min.
2020, cc-live
ISBN 978-3-95616-475-0
20 €
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Demokratie gegen Demokratie – illiberale gegen liberale, direkte gegen repräsentative Demokratie, vielleicht sogar »the people vs. democracy«? Es scheint, die Demokratie war noch nie so unumstritten wie heute, während zugleich noch nie so umstritten war, was aus ihr folgt. Jeder tritt in ihrem Namen an und beschuldigt den Gegner, ein Gegner der Demokratie zu sein.
Der Demokratie droht heute nur noch Gefahr von ihr selbst. Unsere Lage, so die These Philip Manows, ist von der gleichzeitigen Demokratisierung und Ent-Demokratisierung der Demokratie gekennzeichnet: Es ist die drastische Ausweitung von Partizipationschancen, die im Zentrum der Krise politischer Repräsentation steht. Diese Krise aber transformiert den Streit in der Demokratie zu einem Streit über die Demokratie – der ist jedoch demokratisch nicht zu führen.
In diesem Essay gibt es keine Wunschlisten und Rezepte. Wer aber glaubt, dass auch in und nach Seuchenzeiten Gesellschaften ihre Konflikte am besten nach Regeln austragen, die ein freies Mit- und Gegeneinander garantieren und Minderheiten vor dem Mehrheitswillen schützen, der bekommt hier etwas Seltenes: Eine so genaue wie dichte Beschreibung der demokratisch entdemokratisierten Gegenwart.
(Jens Bisky, SZ vom 07.04.2020)
Manows Studie ist trotz ihrer gedanklichen Komplexität überaus lesbar. Er versteht es – keine geringe Kunst –, dialektisch zu argumentieren und nachvollziehbar zu schreiben. Wie er die eingewöhnten Perspektiven auf anti-demokratische Populisten und demokratische Liberale gegeneinander verkehrt, ist anregend.
(Jens Balzer, Deutschlandfunk Kultur vom 04.05.2020)
Sachbücher des Monats Juni 2020, Platz 3
(Bestenliste von Die Welt / WDR 5 / Neue Zürcher Zeitung / ORF-Radio Österreich 1)
Sachbuchbestenliste Juni, Platz 3
(Deutschlandfunk Kultur, ZDF und Die Zeit präsentieren die stärksten Sachbücher des Monats)
Sachbücher des Monats: Juni 2020, Platz 3
(präsentiert von der Neuen Zürcher Zeitung, der Literarischen Welt, dem ORF-Radio Österreich 1 und Telepolis)
Credits
Philip Manow, geboren 1963, ist Professor für Politikwissenschaft an der Universität Bremen, mit vorherigen Stationen an den Universitäten Konstanz und Heidelberg sowie dem Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung in Köln und dem Wissenschaftskolleg in Berlin. Er schreibt regelmäßig für das Magazin MERKUR.
Axel Wostry arbeitet als Sprecher, Hörfunk-Regisseur und Lehrer für künstlerisches Sprechen sowie mediale Präsentation. Seit den 1980er Jahren ist er als Sprecher und Regisseur vorwiegend für den Bayerischen Rundfunk in Hörfunk und Fernsehen tätig.